Moya und der 'Barranco del Laurel'

"Villa verde", grüne Stadt, wird das kleine Städtchen Moya genannt, das recht spektakulär auf einem Felsplateau erbaut wurde. Hier befinden sich auch zwei der bedeutendsten Ausgrabungsstätten Gran Canarias, die "Cueva de Doramas" und "La Montañeta", und die letzten Reste eines Lorbeerwaldes, der von Abholzung verschont blieb und als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde. So kann man Moya als eine Stadt bezeichnen, die Bewahrer kanarischer Geschichte und kanarischer Natur, aber auch Kultur ist.

Moya ist eines der Zentren des Kunsthandwerks auf Gran Canaria. Wer typische kanarische Souvenirs mit nach Hause nehmen möchte, ist in Moya genau richtig: Gran-Canaria-Trachten, Stickereien, Körbe in allen Variationen, Saiteninstrumente oder Kunsthandwerk aus Eisen, Leder oder Holz. In den letzten Jahren hat sich Moya auch mit der Herstellung ökologischer Seifen und Parfüms einen Namen gemacht. Moya ist zu einer Shoppingmeile der ganz besonderen Art geworden.

In Moya haben sich die besten Bäcker und Konditoren niedergelassen, die die besten süßen Backwaren auf Gran Canaria herstellen. Legendär wurden schon Biskuits wie "Bizcocho lustrados" (verzierte Biskuits) oder "Suspiros", so genannte "Seufzer", herrliche Zitronenschnecken, Anisgebäck und "Truchas", ein Gebäck, das einer Forelle ähnelt. Am besten man fährt schon an einem frühen Sonntag morgen nach Moya auf den Markt, um all das Beschriebene zu bestaunen, zu verkosten und zu kaufen.

Auch Moya als Stadt hat einiges zu bieten: die dreischiffige Kirche "Nuestra Señora de la Candelaria" mit ihren beiden Türmen, an einem Steilhang über der Schlucht von Moya gebaut. Ein weitere klerikale Sehenswürdigkeit ist die Fontanales-Kapelle aus dem Jahre 1872, dem Heiligen Bartholomäus gewidmet, ein herausragendes Beispiel volkstümlich-religiöser Architektur.

Weiterhin erinnert gegenüber der Kirche ein Museum an den Dichter und Arzt Tomás Morales (1884-1921), der hier geboren wurde. Sein Geburtshaus ist ein typisches Beispiel für die Bauweise auf Gran Canaria im 19. Jahrhundert. Exponate, die vieles über den berühmtesten Sohn der Stadt erzählen, kann man bei kostenlosem Eintritt besichtigen.

Noch interessanter dürfte ein Gebäude sein, in dem eine Wasserbehörde untergebracht ist. Das Haus stammt aus einer Zeit, als es auf Gran Canaria noch die so genannten Wasserbarone gab. Das zweistöckige "Heredad de Agua" mit einem Glockenturm und mehreren neoklassizistischen Säulen ist komplett aus Basaltsteinen gebaut worden.

"Barranco del Laurel"

Barranco del Laurel Fast 70 Prozent der Fläche von Moya ist Naturschutzgebiet. Dazu gehört auch der grandiose und einmalige, einem Urwald gleichende "Barranco del Laurel", die Lorbeer-Schlucht. Pflanzen, von denen man glaubte, sie gibt es gar nicht mehr, wachsen hier unter perfekten Bedingungen, so auch die seltenen Drachen- und Eukalyptusbäume, umgeben von einem wunderschönen Lorbeerwald. Durch diesen Urwald führt auch eine kleine spektakuläre Straße, aber eine Wanderung durch den "Barranco del Laurel" ist ein Naturerlebnis der ganz besonderen Art.